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So ernähren sich die Profis vom FC...

  12.08.2015

So ernähren sich die Profis vom FC Ingolstadt

Interview mit den Ernährungsexperten vom Aufsteiger-Club FC Ingolstadt

„Ernährung ist ein wichtiger Baustein unseres Erfolgs“

Interview mit den Ernährungsexperten vom Aufsteiger-Club FC Ingolstadt

Herzlichen Glückwunsch, FC Ingolstadt! Dass es für den Club so schnell in die 1. Bundesliga gehen würde, war bei der Gründung vor elf Jahren noch eine entfernte Vision. Aus der Bayernliga ging es für die „Schanzer“ 2006 in die damals drittklassige Regionalliga Süd hinauf, 2008 folgte der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit der Verpflichtung von Trainer Ralph Hasenhüttl im Oktober 2013 entwickelten sich die Ingolstädter stetig zu einer Spitzenmannschaft, gekrönt vom Aufstieg in die 1. Liga. Laut Christian Haser und Prof. Dr. med. Florian Pfab, den beiden Leitern der medizinischen Abteilung, hat die gute Ernährung der Ingolstädter Profis einen wichtigen Anteil am sportlichen Erfolg. Wir haben mit ihnen über die Ernährungsgewohnheiten im Club gesprochen.

FC Ingoldstadt Christian Haser

Christian Haser, FC Ingolstadt

 

Herr Haser, welchem Ernährungskonzept folgen Sie, um das Optimum an Leistungsfähigkeit bei den Spielern zu erzielen?

Christian Haser: Wir verfolgen eine ausgewogene und an den körperlichen Bedarf angepasste Ernährung, die auf die verschiedenen Stresssituationen sowohl körperlich als auch seelisch abgestimmt ist. Nach ausgeprägter Belastung versuchen wir zum Beispiel, das „open window“ des Immunsystems, in dem der Körper besonders anfällig für Infekte ist, durch entsprechende regenerative Maßnahmen sowie viel Obst und Alkoholkarenz auszugleichen. Ab und zu erlauben wir auch mal Nahrungsmittel, die emotional beschwingen, auch wenn sie aus ernährungsmedizinischer Sicht nicht perfekt sind – zum Beispiel Nutella.

Außerdem stimmen wir die Ernährung gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der Spieler ab.

Das heißt, dass Sie auf individuelle Besonderheiten oder Allergien Rücksicht nehmen?

Christian Haser: Richtig. Es gibt beispielsweise Spieler mit Laktose-Unverträglichkeit, die eine abgestimmte laktosefreie Ernährung benötigen. Und es gibt Spieler, die aus religiösen oder anderen Gründen kein Fleisch essen. Für diese Spieler gilt es, auch ohne die genannten Produkte eine ausgewogene Ernährung zu gestalten, um Spitzenleistungen erzielen zu können.

Mit welchen Lebensmitteln ersetzen Sie bei Spielern, die Vegetarier sind oder eine Laktose-Unverträglichkeit haben, das in Milch bzw. Fleisch steckende tierische Eiweiß?

Christian Haser: Ei und Kartoffeln besitzen mit einem Eiweiß-Index von 140 den höchsten Proteingehalt. Auch Vollkornprodukte, Quinoa und Sojaprodukte sind bei unseren Vegetariern, die übrigens auf dem Vormarsch sind, beliebt.

Wie viel Einfluss nehmen Sie auf die Ernährung der Spieler?

Christian Haser: Wir legen Wert auf entsprechende Aufklärung durch Vorträge und Einzelgespräche zu Beginn und während der gesamten Saison. Außerdem passen wir die Speisepläne kontinuierlich an die entsprechenden Belastungsphasen an.

Die Mannschaft war ja vor kurzem zur Saisonvorbereitung im österreichischen Mittersill. Wie sah denn in puncto Ernährung ein typischer Tag im Trainingslager aus?

Morgens gab es ein klassisches Frühstück mit Vollkornbrot und Vollkornbrötchen, Putenwurst, verschiedenen Käsesorten und Räucherlachs, Honig und Marmelade und frischem Rührei. Dazu immer reichlich frisches Obst und Obstsalat sowie als wertvolle Energielieferanten verschiedene Nüsse, Mandeln und Kerne, z.B. Kürbis- und Sonnenblumenkerne. Es gab verschiedene Müslisorten, Trockenfrüchte und, ganz wichtig bei uns, immer frisch gepressten Orangensaft!

Abends legten wir Wert auf ein großes Salat- und Rohkostbuffet mit verschiedenen kaltpressten Ölen und Balsamico-Essig als Dressing, dazu verschiedene Vorspeisen wie Gemüsesuppen und italienische Antipasti. Als Hauptgericht gab es Speisen mit Fisch und Fleisch, gegrillt oder natur gebraten, und vegetarische Alternativen. Bei Nudeln, Reis oder Brot verwendeten wir Vollkornprodukte und servierten nach Möglichkeit Lebensmittel aus Bio-Produktion, vor allem beim Fleisch.

Inwiefern setzen Sie bestimmte Lebensmittel oder Nährstoffe gezielt zur Unterstützung der Regeneration ein?

Christian Haser: Die Spieler erhalten am Trainingsgelände, im Trainingslager oder im Mannschaftshotel eine entsprechend abgestimmte Kost. In hohen Belastungsphasen achten wir besonders darauf, dass die Spieler ausreichend Flüssigkeit, Proteine und Kohlenhydrate zu sich nehmen. Zudem werden wichtige Vitamine, Spurenelemente, Mineralien und Hefezellen zur Regeneration zugesetzt, zum Beispiel mit Orthomol Sport.

Was ändern Sie mit dem Eintritt in die 1. Liga an der Ernährung?

Christian Haser: Die in sich durchdachte Ernährungsstrategie wird durch neue Forschungsergebnisse ständig aktualisiert und angepasst.

Welche kleinen Ernährungssünden erlauben Sie Ihren Spielern hin und wieder?

Christian Haser: Unsere Spieler ernähren sich ausschließlich gesund.☺

Welche gesunden Speisen kommen denn bei der Mannschaft besonders gut an?

Christian Haser: Die Spieler essen sehr gerne Rindersteaks, Fisch sowie Nudeln in allen Variationen. Auch Smoothies sind gerade sehr in.

Haben Sie Tipps für Allgemeinsportler? Was können sich Laien von der Ernährung Ihrer Profis abschauen?

Christian Haser: In erster Linie eine ausgewogene Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, d.h. mit Produkten aus heimatnahem biologischen Anbau und Produkten der Saison. Zudem ist es auch für Breitensportler empfehlenswert, sich von einem Ernährungsspezialisten individuell beraten zu lassen.

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